12.12. Saigon
Heute erkunden wir Saigon auf eigene Faust. Ralf hat uns gestern noch einige Tipps gegeben und wir beginnen in einem Park, in dem Singvögel ausgestellt werden. Kurz nach 7 Uhr am Morgen treffen sich hier die Besitzer, lassen ihre Vögel singen und fachsimpeln bei einer Tasse Tee oder Kaffee.
Auf dem Weg dorthin kommen wir an einem schlafenden Motorradbesitzer vorbei, der auf seinem Motorrad schläft. Uns wird wieder einmal klar, dass die fast zehn Millionen Motorräder hier in Saigon zwar ein wichtiges Fortbewegungsmittel sind, aber auch für viele andere Dinge genutzt werden.
Einer unserer Führer sagte einmal, der Vietnamese wünscht sich vier Dinge, erstens, eine Frau, zweitens, zwei Kinder, drittens ein Haus mit drei Etagen und viertens, ein Motorrad mit vier Gängen.
Hinter dem Café mit den Singvögeln schließt sich ein großer Park an. Hier wird sehr viel Sport getrieben. Einige joggen, andere machen Gymnastik, wieder andere machen Tai Chi, während andere sich mit Schwertern oder Fächern betätigen.
Ralf meinte gestern, wir sollten uns unbedingt das Kulturzentrum anschauen, in dem in vielen Räumen bzw. Sälen getanzt wird. Wir wollen nicht stören und schauen erst einmal nur vorsichtig herein, werden aber sofort aufgefordert hereinzukommen, Platz zu nehmen oder eventuell sogar mitzutanzen. Es gibt Tanzlehrer, die die richtigen Schritte zeigen und es ist unheimlich schön mit anzusehen, wie die vielen Menschen zusammen Spaß haben.
Immer wieder sehen wir riesige bewachte Motorradparkplätze, die 24 Stunden am Tag geöffnet haben.
Vor dem Wiedervereinigungspalast sehen wir eine der vielen vermummten Vietnamesinnen. In Asien ist es, im Gegensatz zu Europa, angesagt, weiße Haut zu haben. Braune Haut haben Arbeiter oder Bauern, die an der Luft unter der Sonne arbeiten. Hat man weiße Haut, so gehört man zur höheren Schicht, zumindest denkt man sich das.
Da viele Frauen nun immer langärmlig, vermummt und mit langen Hosen oder Kleidern herumlaufen, viele haben sogar noch Handschuhe an, soll es wohl so sein, das Vitamin-D-Mangel hier nicht selten ist.
An der Kathedrale Notre Dame vorbei geht es zum alten Postamt. Während draußen gefeiert wird - kleine Kinder führen etwas auf und und die älteren feiern ihren Abschluss - wollen wir uns drinnen ein Paket packen lassen, um ein paar Sachen nach Deutschland zu schicken. Hierbei muss man genau angeben, welche Dinge in dem Paket enthalten sind und den Wert derselben. Dann geht es zu einem speziellen Schalter, an dem das Paket gepackt wird. Nach einer guten halben Stunde können wir mit dem fertig gepackten Paket zum Abgabeschalter gehen. Kurz bevor das Paket (keine 2 kg) auf die Reise geht erfahren wir, dass das Porto ca. 40 € betragen soll. Daraufhin entschließen wir uns kurzfristig, doch nichts zu schicken…
Nachdem wir uns noch einmal von dem über 80 Jahre alten Schreiber, der auch schon einmal im Spiegel stand, eine Postkarte schreiben lassen, geht es in ein besonderes vietnamesisches Cafe. Hier lassen wir uns einen Eiskaffee schmecken.
Durch die Antiquitätengasse und am Kunstmuseum vorbei geht es dann zurück ins Hotel. Nach einer Pause machen wir uns wieder auf den Weg. Wir gehen ins Opernhaus und wollen uns die A O Show ansehen. Mit dem Bus - ein Abenteuer für sich - fahren wir zu Oper und sind von der Vorführung schwer begeistert.
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