12.10. Yangon

Laut mehrerer Wetterberichte, die wir uns angeschaut haben, soll es heute über den Tag Hunde und Katzen regnen. Wir packen daher unsere Regensachen ein. 

Wir frühstücken im Danuphyu Daw Saw Yee Myanmar Restaurant  und gehen dann auf den Bogyoke Aung San Markt, einen der größten und bekanntesten Märkte der Stadt. In den alten Hallen befinden sich dutzende Reihen von Händlern aller Art, mit Läden, die teilweise nur 2 oder 3 Quadratmeter groß sind. Am meisten faszinieren uns die Farben der Stoffe, die wir sehen. Man kann hier Stoffe kaufen und sich direkt nebenan Kleidungsstücke daraus schneidern lassen. Die Perlen, Borten, Verzierungen, Knöpfe, etc. gibt es hier natürlich auch. 

Wir laufen fast zwei Stunden über den Markt und sind schwer beeindruckt. Dann sehen wir eine Verkäuferin, die gerade eine Tasse Kaffee trinkt und fragen sie, wo man auf dem Markt einen Kaffee bekommt. Sie sagt, wir sollen einfach dem kleinen, vielleicht 8 Jahre alten Jungen hinterher gehen, der gerade benutztes Geschirr abgeholt hat. Er führt uns nach draußen, wo innerhalb von Sekunden zwei kleine Plastikstühle und ein Plastiktisch hervor gezaubert werden und wir uns setzen können. Kurze Zeit später bekommen wir den Kaffee gebracht, aber gerade als wir anfangen wollen zu trinken, kommt der Ladenbesitzer, vor dessen Laden wir sitzen, und möchte sein Geschäft öffnen. Er entschuldigt sich, dass er den Platz braucht und wir machen einen Standortwechsel.

Vom Markt aus geht es zur Shwedagon Pagode. Dafür überqueren wir die Ringbahn, die Eisenbahn, die einmal rund um Yangon führt. Sie stammt aus der Kolonialzeit und wir wollen morgen eine Runde wagen.

In allen Reiseführern, die wir gelesen haben, steht, dass man sich in Yangon als Tourist nur mit dem Taxi fortbewegen kann. Wir haben auf unserer Karte eine Bushaltestelle entdeckt und wollen es einfach mal probieren. Es läuft genauso wie in China. Beim Einsteigen wirft man 200 Kyat (ca. 12 Cent) in einen Behälter und kann so weit fahren wie man möchte. Der Bus ist neu, klimatisiert und fast leer. Besser als Taxi fahren! :-)

Bei der Shwedagon Pagode steigen wir aus. Wir müssen noch die Straße überqueren, um zum Eingang zu kommen. Das ist hier nicht ganz so einfach, da die Autofahrer hier in Yangon Zebrastreifen nur als Verzierung des Asphalts ansehen, keinesfalls aber als eine Aufforderung zum Halten. Aber auch da gibt uns unser Reiseführer einen guten Rat. Am besten eine größere Gruppe von Einheimischen suchen und wenn diese dann beginnen die Straße zu überqueren, einfach mitgehen. Am besten in der Mitte dieser Gruppe. Bisher hat es immer geklappt.

Wenn man in die Pagode möchte, muss man sich am Eingang die Schuhe ausziehen. Dann geht es über eine lange überdachte Treppe den Hügel hinauf, bis zur 58 m höher gelegenen großen Plattform. Ausländische Touristen zahlen für den Eintritt umgerechnet 5 €, Einheimische brauchen nichts zu bezahlen.

Nach dem langen und relativ dunklen Gang, in dem sich viele Läden befinden, die größtenteils religiöse Artikel verkaufen, treten wir auf das Gelände der Pagode hinaus und sind schier überwältigt. Der Anblick der goldenen Pagode und der vielen Schreine und Gebäude, die darum herum angeordnet sind, erschlägt einen fast. Dazu kommt die Sonne und die Luftfeuchtigkeit (34° im Schatten und 85%). Dabei sollte es doch eigentlich regnen. Wir gehen barfuß erst mal ein Stück weiter, um Schatten zu finden. Hierbei sollte man auf jeden Fall auf den weißen Marmorplatten bleiben, da die dunklen Platten zwischendurch sehr heiß geworden sind. 
Der Legende nach wurde die Shwedagon Pagode  erbaut um  acht Haare Buddhas in einer goldenen Schatulle einzumauern.
Die Hauptstupa besteht teilweise aus Goldplatten und ist an den anderen Stellen mit Blattgold belegt. Besonders zur Spitze hin ist sie mit tausenden von Edelsteinen verziert. 
Die Schreine haben alle eine besondere Bedeutung, beispielsweise gibt es für jeden Wochentag einen Schrein. Wenn man etwas Positives für sich selber erbitten möchte, muss man schauen, an welchem Wochentag man geboren ist. Beim entsprechenden Schrein begießt man den davor stehenden Buddha mit Wasser. Wasser und entsprechende Schüsselchen sind jeweils vorhanden. 
Interessant finden wir auch den Schrein, in dem der symbolische Fußabdruck Buddhas abgebildet ist. Dieser ist mit Wasser gefüllt und einige Menschen kommen vorbei, nehmen eines der bereitstehenden Schälchen und trinken dieses Wasser. Ein Teil davon wird wieder zurück geschüttelt.
Auch in Myanmar werden Gerüste aus Bambus gebaut. Es ist immer wieder spannend zu sehen, wie die Arbeiter diese aufbauen und darin arbeiten.

In einem Park in der Nähe finden wir ein sehr schickes Restaurant und essen noch einmal fantastisch leckere Ente. In dem Park sind eine ganze Menge Dinge verboten. Das explizit auf Sex und Drogen hingewiesen wird ist uns neu...

Wie in China werden wir immer wieder angesprochen, ob man Fotos mit uns zusammen machen darf. Wir haben alle immer ziemlich viel Spaß dabei.

Wir haben von einer nicht ganz vertrauenswürdigen Brücke in einem Park ganz in der Nähe gelesen und schauen uns diese noch an. Von da aus geht es mit dem Taxi zur Sule Pagode in der Nähe unseres Hostels. Diese liegt mitten auf einer Verkehrsinsel und gefällt uns ebenfalls sehr gut.

Auf dem Rückweg zu unserem Hostel kommen wir an einigen Elektroläden vorbei, hier werden unter anderem Ventilator-Motoren repariert und wir können den Handwerkern beim Wickeln der Motorspulen zuschauen.












































































































































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