23.09. Zhangjiajie

Wir wollen knapp 400 km weiter in Richtung Norden nach Zhangjiajie (1,5 Millionen Einwohner und wir hatten den Namen der Stadt vorher noch nie gehört...). Nachdem wir im Vorfeld länger alle Verbindungsmöglichkeiten durchgegangen sind, erschien uns eine Schlafwagenfahrt  die bequemste Möglichkeit. Allerdings fährt auf der Strecke nur ein langsamer Zug und das auch nur nachts um 0:17 Uhr. Aber wir wollen es gerne ausprobieren.
Nachdem wir über den Tag ziemlich viel rumgelaufen sind, essen wir im Hotel zu Abend und sind ziemlich k.o. Wir müssen bis 22 Uhr warten, da wir dann mit dem Taxi zum Bahnhof gefahren werden. Am Nebentisch feiert eine große, feucht fröhliche Runde mit viel Essen, viel Trinken und viel Gesang. Beim Essen wird geraucht, die neuesten chinesischen Hits auf dem Handy angehört und mitgesungen und wenn die Bedienung einmal nicht da ist, holt man sich die Getränke selber aus dem Kühlschrank. Alle sind sehr freundlich und man versucht sogar, uns mit ins Gespräch einzubinden, was aber am fehlenden Chinesisch, am fehlenden Englisch, aber vor allen Dingen, am vorher erfolgten Alkoholkonsum scheitert (nicht unserem :-) ).

Als der Taxifahrer dann kommt, sind wir ein wenig nervös, da es draußen nicht nur stockdunkel ist, sondern die Straße nach kurzer Zeit auch in eine Krater- und Buckelpiste übergeht. Die Stoßdämpfer knallen mehrfach durch und wir werden hinten im Auto hin und her geworfen.
Die Straße ist nicht besonders breit, daher ist es immer spannend, wenn Gegenverkehr kommt. Auch nachts sind hier große LKWs unterwegs.
Aber unser Fahrer hat sein Auto im Griff und bringt uns zum Bahnhof. Von dem sehen wir aber, als wir aussteigen, noch gar nichts. Nach weiteren 200m zu Fuß, durch eine Gegend, die nachts ein wenig merkwürdig aussieht, kommen wir am Bahnhof an. Wir sind gut eineinhalb Stunden zu früh dran und gesellen uns zu den vier oder fünf Mitreisenden, die im Wartesaal auf den Bänken schlafen.
In der nächsten Zeit füllt sich langsam der Wartesaal. Die neu dazu Kommenden nehmen keinerlei Rücksicht auf die Schlafenden, sondern unterhalten sich laut, hören laut Musik, schauen Filme oder Chatten, bzw. telefonieren mit Freunden, so dass nach und nach alle wach werden. Dann kommt ein Offizieller und ruft, dass der Fahrkartenschalter geöffnet ist. Glauben wir zumindestens, denn alles rennt zum Fahrkartenschalter. Gut, dass wir unsere Fahrkarten schon aus Deutschland bestellt und ins Hotel geschickt bekommen haben. Wir haben auch so schon Tickets kaufem müssen, welche schon ein paar Bahnhöfe vorher gültig ist. Wir hätten sonst keine Softsleeper-Karten mehr bekommen.
Danach geht's zur Gepäckkontrolle, das Gepäck wird durchleuchtet, man selber auch und dann geht's wieder in den Wartesaal. Kurz bevor unser Zug dann ankommt, wird der Bahnsteig aufgeschlossen. Als der Zug dann einfährt, finden wir nach einiger Fragerei unser Schlafwagenabteil. In der oberen Etage schläft bereits ein älteres Ehepaar. Wir legen uns in unsere erstaunlich bequemen Betten, als die Tür schon wieder aufgeht und die Schaffnerin unsere Fahrkarten einsammelt und uns dafür eine Plastikkarte gibt. Glücklicherweise haben wir vorher nachgelesen und wissen, dass sie die Fahrkarte braucht, damit wir rechtzeitig geweckt werden. Toller Service!
Danach schlafen wir ziemlich schnell ein. Irgendwann zwischen 5 Uhr und 6 Uhr steigt das ältere Ehepaar aus. Das ist nicht ganz einfach, da die beiden in etwa genauso viel Gepäck haben wie wir und kaum noch Platz zum Stehen da ist. Eine knappe Stunde bevor wir in Zhangjiajie ankommen, werden wir geweckt.
Der riesige Bahnhof von Zhangjiajie ist ein echter Kontrast zu dem Bahnhof, an dem wir abgefahren sind. Das Hotel und unser Zimmer gefallen uns sehr gut, da wir diesmal zentral in der Stadt wohnen wollen, ist die Aussicht aber ein großer Kontrast, zu unserem letzten Hotel.
Wir schauen uns noch ein bisschen die Gegend an, verhauen uns beim Essen (nur knorpeliges Fleisch und HÖLLISCH scharf), sehen anschließend das erste Mal, wie lebende Maden verkauft werden, kaufen dann selber ein (aber woanders) und machen dann Pläne für die nächsten Tage, in denen wir uns die Avatar Berge anschauen wollen.
Zum Abendessen gibt es Drachenfrucht, die übrigens viel interessanter aussieht als sie schmeckt.




























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