26.09. Zhangjiajie

Da gutes Wetter angesagt ist, 35° und teilweise bewölkt, wollen wir noch einmal in die Avatar Berge. Wir wollen diesmal den Haupteingang nehmen und nicht wie beim letzten Mal den Osteingang. Die Minibusfahrt zum Haupteingang übertrifft alles, was wir bisher an Minibusfahrten erlebt haben. Die Straße zu diesem Eingang wird neu angelegt, dadurch fährt man fast 80% der Strecke durch eine Baustelle. Die Straße wird immer wieder mal einspurig, und der Verkehr wird häufig auf Schrittgeschwindigkeit heruntergeregelt. Da einem einfachen Hinweisschild vermutlich keiner folgen würde, geschieht dieses durch den massiven Einsatz von künstlichen Bodenwellen. Der ständig aufgewirbelte Staub der Baustelle, die vielen Schlaglöcher und vor allen Dingen die großen und schweren Baustellen-Lkws machen die Fahrt schon zu einem Erlebnis. Aber unser Fahrer toppt dann noch alles. Er denkt nicht mal daran, die Geschwindigkeit an irgendeiner Stelle zu verringern, außer er wird durch vor ihm stehende Fahrzeuge dazu gezwungen. Vor Kurven ist es immer spannend, wer als erstes die Nerven verliert,  der entgegenkommende Fahrer, der zu überholende oder unserer. Und alles wird natürlich von einem endlosen Hupkonzert begleitet. Als wir am Naturpark ankommen haben wir eigentlich schon unsere erste große Pause verdient.

Wir wollen mit dem Glasaufzug auf die Hochebene fahren und gehen daher fast 6 km am traumhaft gelegenen Goldpeitschen Fluss entlang. Der Fluss, der Wald und vor allen Dingen die aufragenden Berge sehen toll aus. Nach gut der Hälfte der Strecke sehen wir erstmals Makaken. Vor diesen Affen hatte unser Führer gewarnt, wir hatten aber bisher immer erfolglos nach ihnen Ausschau gehalten. Jetzt sehen wir die Affen erstmals in Aktion. Während sie eigentlich ganz süß und unschuldig dreinschauen, zwischendurch mal eine Runde im Fluss baden und dann wieder an den Wegesrand kommen, wird eine vorbeikommende junge Frau, die eine Plastiktüte mit Essenssachen in der Hand hält, massiv bedrängt. Diese flüchtet und wird von mehreren Makaken verfolgt, bis diese es schaffen, die Tüte zu zerreißen und den Inhalt mitzunehmen. Dieser wird dann noch in Sichtweite von den Affen gefressen. Auf dem Hinweg habe ich einen großen Keks begonnen zu essen und den Rest verpackt in die Außentasche meines Rucksacks gesteckt und dann leider nicht mehr daran gedacht. Als mich ein großer Affe von hinten anspringt, drehe ich mich erschreckt um und muss feststellen, dass mein Keks verschwunden ist.

Mit dem Glasaufzug geht es dann auf die Hochebene. Der Glasaufzug ist leider nicht ganz so spektakulär, wie wir es uns erhofft hatten, aber spektakulär teuer mit 10 € pro Person für eine Minute Fahrt. Oben geht es mit dem kostenlosen Bus weiter zu diversen Aussichtspunkten. Die Sicht wird zum Spätnachmittag hin immer besser und wir laufen stundenlang an traumhaften Bergen vorbei.

Wohnmobilfahrer grüßen sich untereinander, wenn sie sich unterwegs begegnen. Das kennen wir aus unseren vorherigen Urlauben. In China grüßen sich die nichtchinesischen Touristen. Das ist sehr nett, weil man dadurch oftmals ins Gespräch kommt. Die erste Frage ist dann meistens, woher man kommt, um dann zu sagen, ob man diese Nationalität auch getippt hat oder nicht.

Die Chinesen werfen ihren Müll oftmals in die Gegend, obwohl reichlich Mülleimer vorhanden sind. Trotzdem ist es fast überall ziemlich sauber. Dieses liegt an den hunderten von Menschen, die nichts anderes machen, als den Müll zusammen zu fegen und wegzubringen, oftmals mit einem Reisigbesen oder großen Ästen, die als Besen benutzt werden.
Interessant ist auch, dass Chinesen sich nicht gerne anstellen. Wenn man also beispielsweise kurz vor der Kasse steht und eine kleine Lücke zwischen sich und dem Vordermann lässt, hat man ruckzuck zwei oder drei neue Leute vor sich stehen. Aber auch wir lernen. Wir drängen uns dann einfach wieder vor und nehmen unseren alten Platz wieder ein.
Mittlerweile unterhalten auch wir uns quer durch den Bus, wenn wir mal nicht zwei Plätze nebeneinander erwischt haben. Und die, die gerade telefonieren reden dann einfach ein bisschen lauter. Telefoniert wird auch oft mit laut hören, sodass man, anders als in Deutschland, beide Gesprächspartner gut verstehen kann.

Auf dem Nachhauseweg kommen wir an mehreren Restaurants vorbei, die momentan noch lebende Tiere frisch zubereiten. Wir haben zwar Hunger, aber so groß ist dieser doch noch nicht.




































































































Kommentare

  1. Sehr schöne Geschichten, ich habe breit über euren Reisebericht grinsen müssen :-D
    Die Landschaft sieht wirklich traumhaft aus. Viel Spaß euch noch!

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